Austausch vertieft Partnerschaft:
Witzenhäuser Schüler besuchen Olvera und erhalten Einblicke in den Alltag
Witzenhausen/Olvera – Der Gegenbesuch von Schülern der Beruflichen Schulen Witzenhausen in der andalusischen Partnerstadt Olvera hat nach Angaben der Organisatoren die bestehenden Kontakte deutlich vertieft. Die Jugendlichen, die im September bereits Gastgeber für ihre spanischen Partner gewesen waren, erhielten nun Einblicke in Familienleben und Alltag vor Ort.
Wie das Projektteam mitteilte, begann das Programm mit einem Empfang durch Bürgermeisterin Reme Palmas und einer digitalen Stadt-Rallye. Ein Besuch bei örtlichen Bruderschaften verdeutlichte die Bedeutung der Karwochenprozessionen für die Gemeinde. Eine Fahrradtour über die Vía Verde führte die Gruppe zum Naturschutzgebiet Peñón de Zaframagón, wo eine der größten Gänsegeier-Kolonien Europas lebt.
Der Besuch der Friedhöfe an Allerheiligen zeigte laut Betreuenden kulturelle Unterschiede im Umgang mit Erinnerung und Trauer. Eine Olivenkooperative öffnete ihre Türen für eine Betriebsführung samt Verkostung, die die regionale Bedeutung des Olivenanbaus unterstrich. Ein Tagesausflug nach Sevilla und der abschließende Besuch in Ronda, inklusive zweier Klettersteige in der Tajo-Schlucht, gehörten zu den Höhepunkten.
Die spanischen Gastgeber präsentierten zudem typische Gerichte wie Paella und Churros. Weitere Eindrücke teilen die Teilnehmenden über den Instagram-Kanal „step.bystep.2025“. Das Erasmus+-Projekt „Step by Step“, das von der Agentur „Jugend für Europa“ gefördert wird, verfolge laut Verantwortlichen das Ziel, die Städtepartnerschaft erlebbar zu machen. Besonders die Aufnahme in den Gastfamilien und der Gewinn neuer Freundschaften hätten nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Im Hintergrund des Austauschs steht eine bildungspolitische Annäherung beider Regionen, die nach Angaben des hessischen Kultusressorts derzeit weiter vertieft wird. Andalusien verfolgt demnach das Ziel, duale Ausbildungsstrukturen auszubauen und orientiert sich dabei an dem in Hessen etablierten Modell. Austauschformate wie das Erasmus+-Projekt „Step by Step“ werden laut Ministerium als praktische Schnittstellen betrachtet, über die sich schulische Begegnungen, betriebliche Einblicke und Fortbildungsangebote systematisch verzahnen lassen. Die Kooperation, so heißt es, soll durch weitere gemeinsame Projekte und ein erweitertes Netzwerk für Lern- und Lehraufenthalte langfristig gefestigt werden.ELV
Quellenangabe: Witzenhäuser Allgemeine vom 22.11.2025, Seite 10